Heuschrecke-Gründer Heinz Gasper mit Kleinbauern von Bio Foods / SOFA in Sri LankaBesuch bei unserem Lieferanten Bio Foods / SOFA Kleinbauernprojekt, Kandy, Sri Lanka

 

 

 

Unsere Produkte von Biofoods und den SOFA- und MOPA – Farmern im Bioladen: Curryblätter, Muskatblüte (Macis) ganz und gemahlen, Muskatnüsse ganz und gemahlen, Nelken ganz und gemahlen, Pfeffer weiß ganz, Ceylon-Tees aus dem UVA-Hochland “Heaven Scent”, “Misty Forest”, und broken Tee.

 

 

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Auf unserer kurzen, aber intensiven Reise im Mai 2008, die uns nach Sri Lanka und Indien führte, erreichten wir am 9. Mai Colombo an der Westküste Sri Lankas. Nach 4 Stunden Fahrt im Mietauto (Linksverkehr) kamen wir in der Stadt Kandy, im Landesinneren auf 600m Höhe gelegen, an.Fahrt Colombo - KandyFahrt Colombo - Kandy

Die extrem maroden Straßen und fehlenden Ortsbeschilderungen sind Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs (Artikel zur Geschichte des Bürgerkriegs kann bei Wikipedia – incl. Diskussionsseite der User – gelesen werden).

Späteres Nachfragen zur Bürgerkriegssituation ergab, dass das Lebensgefühl dort durch ein latentes Bedrohungs- und Frustrationsgefühl geprägt ist. Obwohl äußerlich der Alltag, privat und im öffentlichen Bereich, durchstrukturiert ist, liegen durch die Konfliktsitation oft “Steine im Weg”, die manche Initiative und Arbeitseinsatz vergeblich enden lassen.Erst seit kurzem wird wieder verstärkt z.B. in neue Straßen investiert. Interessanterweise wird soviel und auf solche Weise über die Strassen gesprochen, dass man annehmen könnte, sie seien ein Synonym für den Kriegskonflikt.Bio Foods, Dr. Ranaweera vor der Seethavalley GewürzfabrikUnser Importeur Benedikt Kaukler vor der Seethavalley-Teefabrik

Auf unserer ganzen Reise wurden wir von unserem Importeur Dr. Benedikt Kaukler begleitet und “reisegeführt”. Einerseits ist er für bestimmte Länder und Märkte Agent für Bio Foods und PDS, auf der anderen Seite organisiert (bündelt) er die Bestellungen der Kunden – wie Heuschrecke – , und wickelt den (nicht unkomplizierten) Import für Bio-Ware incl. Zollabfertigung und anderer bürokratischer Tätigkeiten ab. Die Wege zwischen den Produzenten Bio Foods und PDS, dem Importeur und uns als Kunden sind kurz, der Informationsfluß ist transparent, der “Trialog” ist konstruktiv – somit profitieren alle Seiten von dieser Aufgabenteilung. Wir arbeiten seit etlichen Jahren mit Benedikt (von allen kurz Dr. Ben genannt), Sarath Ranaweera und Sunil Joseph (von PDS) zusammen, dieses ist jedoch das erste Zusammentreffen vor Ort.

Direkt nach unserer Ankunft in Kandy trafen wir Dr. Sarath Ranaweera, Initiator des Kleinbauernzusammenschlusses SOFA (Small Organic Farmer Association), und Gründer der Verarbeitungs- und Exportfirma Bio Foods.Sarath Ranaweera machte seinen Doktor als Lebensmittelwissenschaftler und -technologe, ist technik- und prozessorientiert, innovativ bis hin zum Konstruieren eigener Verarbeitungsmaschinen, und lehrt gerne Menschen. Er arbeitete lange Jahre als Teeforscher und fungierte in dieser Zeit als Berater wohl aller ökologisch arbeitenden Teeplantagen Sri Lankas. Er übernahm mit seinem Bruder Bernard, der heute Präsident des SOFA – Verbands ist, Farmland seiner Eltern, und begann mit der Organisation und Beratung ökologisch arbeitender Kleinbauern als Zulieferer. So entstand 1993 die Firma Bio Foods als Verarbeitungs- und Vermarktungsfirma für biologisch angebaute, fair gehandelte Gewürze und Tees. Im Jahr 2000 organisierten sich die Bio-Bauern selbständig im Verband SOFA (Small Organic Farmer Association), sodass Produzenten und Verarbeitung/Vermarktung formal getrennt sind. Aktuell sind ca. 2000 Kleinbauernfamilien Mitglied bei SOFA. Wir haben Sarath Ranaweera gebeten, selbst seinen beruflichen Werdegang kurz zu beschreiben –

 

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Bezüglich der obligatorischen Bio-Zertifizierung nach EG-VO 2092/91 kann man sich gut vorstellen, dass dies bei 2000 Kleinbauernbetrieben von durchschnittlich ca. 1-ha-Fläche viel aufwändiger ist, als bei einer 2000ha-großen, zusammenhängenden Plantage. SOFA / Bio Foods leistet dafür viel Vorarbeit durch eine umfassende Dokumentation und internen Kontrollen. Jeder Farmer führt ein Farmbuch, wo wie in einem Tagebuch alle Vorgänge und Bewegungen dokumentiert werden. Im Prinzip genauso geschieht dies auch in Indien bei den Kleinbauern von PDS.Bio Foods, Produktion von Grüntee: Welken der TeeblätterGewürz- und Teefabrik Seethavalley

 

Besuch bei der Organic Tea- and Spice Factory Seethavalley (Jamesvalley) – eine große Anlage mit Teeverarbeitung, Gewürzverarbeitung, Labor, und eigenem Medizinal-Versuchsgarten.Im eigenen Gebäude zur Teeverarbeitung wurde gerade Grüntee produziert. Die frischen Teeblättern werden von Bio Foods an Sammelstellen abgeholt oder von den Bauern selbst angeliefert. Direkt nach Ankunft werden sie zum Welken ausgebreitet …

 

Seethavalley TeefabrikSeethavalley Gewürzfabrik - MuskatnüsseSeethavalley Gewürzfabrik - Muskatnüsse

 

Auf demselben Gelände befindet sich die Seethavalley (Jamesvalley) Gewürzfabrik.

Hier wird die von den Bauern oder auf der großen Bio Foods-Trocknungsfläche von Matale vorgetrocknete Ware weiterverarbeitet.Das heißt: sortiert, geschält (Muskatnüsse), sterilisiert und getrocknet, gesiebt, geschnitten und gemahlen.Gerade werden Muskatnüsse verarbeitet: die Schalen werden geknackt  …

 

Seethavalley GewürzfabrikBio Foods - biodynamische Präparate-HerstellungSeethavalley - Medizinalgarten

 

Gegenüber der Gewürz- und Teefabrik Seethavalley liegt der Medizinalgarten.Hier werden sowohl Gewürzpflanzen wie Zimt und Ingwer im Test angebaut, als auch Pflanzen wie Tulsi und Gotu Kola aus der Ayurveda-Tradition. Ayurveda als Wissenschaft und Heilweise ist auch in Sri Lanka Tradition.Zum rechten Foto: Die biodynamische Anbauweise paßt gut in die traditionelle Landwirtschaft der Kleinbauern, wo der Mondrhythmus ebenfalls berücksichtigt wird. Hier sehen wir die typische Anlage, wo zur Förderung der Düngung Horn-Kuhmist- und Horn-Kiesel-Präparate hergestellt werden. Kuhmist bzw. pulverisierter Quarz wird in Kuhhörner gefüllt und für eine bestimmte Zeit hier in den Kammern vergraben. Anschließend wird diese Masse in Wasser aufbereitet, dynamisiert, und als homöopathisches Spritzmittel auf die Felder aufgebracht, zur Förderung des Bodenlebens und Pflanzenwachstums.Als vor Jahren bei SOFA der Demeter Anbau eingeführt werden sollte, war Sarath Ranaweera als Wissenschaftler zunächst skeptisch. Doch die Erfolge waren gut, und die Akzeptanz der Bauern groß, sodass jetzt eine Mehrzahl der Kleinbauern nach Demeter-Richtlinien anbaut. Einmal im Jahr kommt ein inzwischen pensionierter Demeter-Berater aus England nach Sri Lanka und hält spezielle Schulungen und Beratungen für die Bauern ab.Nuwara Elya, TeelandschaftNuwara Elya, TeelandschaftAm nächsten Tag ging es ins Uva-Hochland zur Avonlea-Hill-Organic Teafactory von Bio Foods.

Auf der langen Fahrt, immer höher in die Berge, durchquerten wir neben Uva das andere berühmte Teeanbaugebiet Sri Lankas: Nuwara Elya (ausgesprochen Nurelia).SOFA - Büro - Gerade findet ein Nähkurs für Frauen stattLKWEindrücke auf der Fahrt: ein Faible für bunte, schön restaurierte LKWs.Vor einem SOFA Büro des Bio-Kleinbauernverbands sammeln sich die Frauen für einen Nähkurs.Hindu-TempelHindu-TempelFarbenprächtige Hindu-Tempel der tamilischen Bevölkerung wechseln sich ab mit den schlichteren buddhistischen Tempel der Singhalesen.Diese Tempel dürfen wir – ohne Schuhe – auch als Fremde betreten. Die Atmosphäre ist friedlich und ruhig.Avonlea Hill TeefabrikRegionalbüro Bio Foods Uva HochlandAnkunft in der Avonlea Hill Tea Factory: vorgelegen ein kleines Regionalbüro für die Bauern, dann erreicht man die große, moderne Teefabrik in den Bergen der Teeregion Uva, Ortschaft Diyathalawa, auf 1500m Höhe.

Hier wird das gesamte Schwarztee – Programm hergestellt.Zulieferer von Rohware ist einmal die Bio Foods-eigene Teefarm von 30 ha, die direkt um das Fabrikgebäude herum gelegen ist – und die auch als Versuch-Teegarten für die verschiedensten Varietäten der Teepflanze dient, sowie ungefähr 300 Farmer, die insgesamt 200 ha bewirtschaften.

Avonlea Hill TeefabrikAvonlea Hill TeefabrikAuf dem Weg zum Eingang passieren wir den hauseigenen Tempel, und ein Schild mit den 5 goldenen Regeln für gutes Arbeiten, das auch in allen Räumen hängt:

 

  • Nicht-Benötigtes Wegräumen.
  • Die notwendigen Utensilien Bereitlegen.
  • Saubermachen.
  • Standardisieren (Normieren, Vereinheitlichen).
  • Üben und Disziplin halten.

 

Die Bio Foods Teefarm Uva HochlandAvonlea Hill TeefabrikUnd nun treten Sie mit uns ein in die

Avonlea Hill Teefabrik und die Bio Foods Teegärten

……. und lesen auch die Geschichte von den freigelassenen Kühe, die vor der Teefabrik übernachten.SOFA - Teefarmer UvaSOFA - Teefarmer Uva

 

In Avonlea Hill trafen wir anschließend den Präsidenten der SOFA- (Small organic Farmer)-Gruppe der Region Uva, Mr. Wijeratne, und besuchten mit ihm zusammen den Farmer Mr. Punchibanda (ganz rechts), der Tee für Avonlea Hill anbaut.Auf gut 1 ha Land baut er neben Tee auch einige Gewürze und Früchte an, teils für den Eigenbedarf, teils nimmt Bio Foods sie ebenfalls ab und leitet sie weiter in die Gewürzfabrik nach Seethavalley.

Hier wird deutlich, welche organisatorische und logistische Leistung hinter der Arbeit von Bio Foods und SOFA steckt – die Ware von 2000 kleinen Höfen einzusammeln, weiterzuverarbeiten und zu vermarkten (auch biozertifizieren und schulen …) – wobei die Produkte zu größeren Chargen zusammengefügt werden, aber jede Charge zu den einzelnen Bauern zurückverfolgt werden kann (Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit). Das Klima untereinander, wie wir es mitbekommen haben, ist persönlich und herzlich, die Beziehungen vertrauensvoll und individuell.

 

Mr. Punchibandas Hof und der ganzen Familie.

 

Matale, Lehr- und VersuchsfarmAm folgenden Tag ging es nach Matale, klimatisch eine Midland Dry Zone. Dry Zone bedeutet hier nicht Wüste, sondern nur, dass es etwas weniger als fast jeden Tag regnet. Die Region ist sehr grün, jedoch gedeihen hier Pflanzen, die nässeempfindlich sind (z.B. Chili).Sarath Ranaweera hat vor wenigen Monaten dort eine kleine Farm gekauft, die nun als Lehr- und Versuchsfarm angelegt und zertifiziert biologisch bewirtschaftet wird. Wir sahen frisch angelegte und gemulchte Felder mit Ingwer und Curcuma. Ebenfalls werden in größerem Umfang Chili-Pflanzen getestet.

 

Hier geht es zur Matale-Versuchsfarm mit weiteren Bildern  Matale, Bio Foods Gewürzfabrik

 

In Matale befindet sich auch eine Verarbeitungs-Einheit für Gewürze.Hier werden frische Muskatnüsse, die von den Bauern abgeholt werden, zentral getrocknet.Es gibt ein Wasserbecken zur Herstellung von ganzem weißem Pfeffer (schöne Qualität, diesen bekommen Sie unter der Marke Heuschrecke) und eine kleine Fabrik zur ersten Weiterverarbeitung der frischen Rohware, hauptsächlich Curcuma (Gelbwurz) und Ingwer.

 Matale, Bio Foods, MuskatnüsseMatale, Bio Foods, weißer Pfeffer

Hier startet unsere Führung durch die

Matale Organic Spice Processing Factory

 

…Rechts werden gerade Muskatnüsse getrocknet.Links: Herstellung von weißem Pfeffer. Frisch geernteter, reifer Pfeffer fermentiert 12 Tage in einem Wasserbecken, wobei das Wasser täglich gewechselt wird. Danach werden die Schalen abgerubbelt (in einem Bottich mit den Füßen, so, wie früher Wein gekeltert wurde), dann nochmal kräftig gespült, getrocknet und sterilisiert.Weißer Pfeffer hat durch den Fermentationsprozess eine elegante Schärfe, und eine würzige Fermentationsnote, die in manchen Jahrgängen an Zoogeruch oder Elefantenstall erinnert. Das gehört dazu. Matale, Besuch bei Farmer Mr. BandaMatale, Besuch bei Farmer Mr. BandaIn Matale besuchten wir den SOFA-Farmer Senevirathne Banda, gleichzeitig Präsident der SOFA-Regionalgruppe.Alle SOFA-Farmer sind mit einer eigenen Nummer in den Lageplänen gekennzeichnet. Die Pläne sind Teil der umfassenden Dokumentation, ebenso die Kennzeichnung der Farm und das Farmtagebuch, das jeder Farmer führt.Dahinter steht unsichtbar eine aufwändige, sehr präzise Dokumentation und Verwaltung in Tabellen und Diagrammen der Personen, Flächen, Produkte, Mengen und Kosten.

Hinter diesen Dokumentationen verbergen sich kleine landschaftliche Paradiese –

 

Treten Sie ein in die Farm von Mr. Banda

 

Kandy, Heiliger Zahn-TempelKandy, Heiliger Zahn-TempelEin schöner Abschluss des Tages mit einem Besuch des Sri Dalada Maligawa oder des heiligen Zahn-Tempels in Kandy (Weltkulturerbe):Hier befindet sich ein linker Backenzahn Buddhas, der während einer abenteuerlichen Geschichte von Indien nach Sri Lanka kam. Der Zahn war immer im Besitz des regierenden Königs, und ein Verlust des Zahns ging immer einher mit Verlust der Macht und Herrschaftswechsel – in der Regel nicht gewaltfrei.Im 4. Jahrhundert u.Z. wurde der Zahn von Indien, wo er durch den sich ausbreitenden Hinduismus bedroht war, zum befreundeten König nach Sri Lanka geschmuggelt, und war danach immer als Machtsymbol Spielball der Politik. Nach vielen Wechselfällen ist er seit Anfang des 17. Jh. in einem Schrein in Kandy.Kandy, Heiliger Zahn-TempelKandy, Heiliger Zahn-Tempel

Wir haben die weihevolle und friedliche Atmosphäre der heiligen Stätte genossen.Die Menschen zogen wie in einer ruhigen Prozession, mit Blumen in den Händen, durch die verschiedenen Stationen der Tempelanlage.Kandy, Heiliger Zahn-TempelKandy, Firma Bio FoodsKandy, Firma Bio FoodsUnseren letzten Vormittag in Kandy, bevor es abends weiterging nach Peermade in Kerala zu PDS, verbrachten wir im Firmengebäude von Bio Foods, wo sich alles bündelt und von wo aus der Export organisiert wird.

In einer Konferenz wurden Reservierungen und neue Produktwünsche besprochen, ebenfalls Verbesserungen bei den Importabläufen geplant.

 

Kandy, Firma Bio FoodsKandy, Firma Bio FoodsEine letzte Teeverkostung mit einigen Highlights und herzliche Verabschiedungen – danach ging es wieder Richtung Flughafen Colombo.

 

 

Besuch bei Peermade Development Society, Kerala, Indien

 

 

Heuschrecke-Kräuter und Gewürze erhalten Sie in Ihrem Naturkostfachgeschäft oder im Bio-Versandhandel.