Kleiner Gewürzausflug: Curry scharf

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Wie viele von Euch bereits mitbekommen haben, mussten wir und unsere KollegInnen Bio-Kreuzkümmel leider bis auf Weiteres auslisten. Quasi alle Ernten liegen seit ca. 2 Jahren weit über den nun auch gesetzlich festgelegten Grenzwerten für Pyrrolizidinalkaloide. Diese produzieren einige Pflanzenfamilien selbst, um sich vor Insektenfraß zu schützen. Über Beikräuter auf dem Feld gelangen sie in die Gewürzernte. Durch gutes Unkrautmanagment (Jäten und Hacken) holen erfahrene Bauern diese unerwünschten Pflanzen aus dem Feld. Merkwürdigerweise funktioniert das aber bei Kreuzkümmel seit mind. 2 Ernten nicht – jetzt sind wir auf die 2021-Ernten gespannt, ob Verbesserungen sichtbar werden

Kurz und gut: Das lässt sich in den Bio-Läden feststellen: Man findet keinen puren Kreuzkümmel mehr.
Als Solo-Gewürz verzichten wir im Moment – aber unsere Gewürzmischungen brauchen diese faszinierenden herb-würzigen Noten. Wir haben deshalb Tests mit ätherischem Kreuzkümmelöl gemacht, um Kreuzkümmelsaat weitestgehend zu ersetzen, und sie sind recht gut geworden – ein kleines bisschen anders, aber genauso lecker.
Da das Kreuzkümmelöl nicht so einfach in die Mischtrommel geschüttet werden kann, ist das Verfahren etwas komplizierter, so ähnlich, wie wir auch unsere Tees aromatisieren. Wir machen einen Ansatz auf Veilchenwurzel-Pulver, das als Fixateur dient. Das können wir dann gut untermischen. Ihr seht es auf der Zutatenliste.

 

Curry scharf

 

Wie auch der Messe-Seite beschrieben, sind die Currymischungen von Heuschrecke für mich etwas sehr typisches für die Heuschrecke. Woran das liegt, vermag ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht einfach eine Erinnerung.

Wie dem auch sei, für mich ist diese Currymischung sehr ausgewogen und voller Aroma, sodass sie sich hervorragend als “Allein-Gewürz” eignet. Ich glaube, das hatte ich auch bei den anderen Mischungen geschrieben, vielleicht bedeutet das irgendwas…

 

Erstmal die Zutaten:

SENF, Curcuma, Koriander, Cayenne-Pfeffer, Liebstöckel, Bockshornklee, Knoblauch, Pfeffer schwarz, Kreuzkümmel, Zimt Cassia, Lorbeer, Cardamom, Veilchenwurzeln, ätherisches Kreuzkümmelöl

 

Ich weiß gar nicht, wo ich mit der geschmacklichen Beschreibung anfangen soll. Ich probiere es mal so:

Im Vordergrund trifft man auf die Mischung aus Liebstöckel, Senf, Bockshornklee und Koriander – sehr würzig und sehr “curryhaft”. Danach übernehmen leichte Kurkuma-Noten und Knoblauch, die für einen vollen Körper sorgen. Zuletzt trifft man auf die prägnante Schärfe, die sich aus dem Pfeffer und Cayenne-Pfeffer ergibt und ein bisschen anhält, aber auch nicht so sehr, dass es weh tut. Dazu kommen die feinen Noten von Zimt, Lorbeer und Kardamom, die einfach nicht in Curry fehlen sollten. Eher unterstützend, aber würden sie fehlen, wäre es nicht vollständig.

Wie eingangs beschrieben, macht es sich hervorragend als Allein-Gewürz (naja – Gewürzmischung). Wenn ich die Mischung nur schmecke, hab ich gleich ein ganzes Linsen Dal im Kopf und auf der Zunge. Aber auch zu diversen Reisgerichten mit oder ohne Hühnchen würde es ganz gut passen – vielleicht sogar eine Art Paella, wenn man sich nicht unbedingt an Normen halten muss.

Oder man würzt damit, wie meine Tante es immer gerne macht, die Kräuterbutter und schafft so ein Gericht, das man sein Leben lang mitbringen muss.

Aber zurück zu dem Linsen Dal. Das mache ich tatsächlich wöchentlich, was jetzt auch dazu führte, dass mein Curry scharf leer ist…

 

 


Linsen Dal

Trotz meiner stolzen Behauptung des Allein-Würzers, gebe ich an mein Dal noch eine extra Portion Curcuma, Kardamom und Asafoetida (gibt’s online oder in den richtigen Geschäften – sehr indisch).

Weiterhin kann man sich das Rezept so einfach oder komplex wie möglich machen. Hier schreibe ich mein “volles” Rezept auf, aber werde alles, was optional ist, mit einem * kennzeichnen.

Zutaten:

  • 500 g gelbe Linsen
  • 2-3 Zwiebeln
  • 1 großes Stück Ingwer
  • 4 Zehen Knoblauch *
  • 1 Stange Staudensellerie *
  • 1 Möhre *
  • 1 Chili *
  • 1 TL Tomatenmark *
  • 1 EL Curcuma *
  • 2-3 EL Curry scharf
  • 5 Cardamom-Kapseln *
  • 1/2 TL Asafoetida *
  • 1 – 1.5 L Wasser
  • 1/2 Zitrone
  • Salz

 

Wie man an den vielen sieht, kann man wirklich eine Menge weglassen. Mit schmeckt es mir aber besser!

Also: Zwiebeln, Ingwer, Staudensellerie und Möhre in wirklich kleine Stücke schneiden, ca. 0,5 cm oder eben nach Belieben. In etwas Öl, idealerweise ein bisschen Kokosfett oder Ghee, anbraten, ca. 5 – 10 Minuten. Dann Asafoetida, Kardamom, Curcuma und 2 EL Curry dazu geben, kurz anrösten. Kleingeschnittenen Knoblauch und Tomatenmark dazu und für weitere 2 Minuten anbraten. Zuletzt die gelben Linsen und eine gute Portion Salz dazu geben, mit Wasser aufschütten und mit geschlossenem Deckel für ca. 20 – 25 Minuten köcheln lassen. Ich mag etwas mehr Wasser, sodass die finale Konsistenz zwischen Suppe und Brei liegt. Zuletzt mit Zitrone, Salz und mehr Curry Pulver abschmecken.

Dazu kann gerne Brot, Reis oder kleine andere Speisen gereicht werden. Wärmt, sättigt, schmeckt und stellt hochzufrieden.

Und ohne große weitere Worte verabschiede ich mich!

Bis bald!

 

 

 

 

 


Joshua Stübner. Das bin ich. Ich schreibe hauptsächlich Rezepte für Heuschrecke. Es macht mir Freude und ich hoffe, diese auf die ein oder andere Art zu teilen. Manchmal bin ich aber auch ein Web-Developer. Hier.

 

 

 

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