Manchmal kommt es anders als man denkt: Dann braucht man schnell einen Plan B. Das gilt überall, ob im Job, im Leben oder in der Küche. Dann ist es fantastisch, wenn man flexibel ist und sich mit ein bisschen dadurch freigesetzter Kreativität eine Alternative überlegen und diese Umsetzung kommt.
Das wird vereinfacht, wenn man immer irgendwie darauf vorbereitet[1] ist, oder zufällig Blätterteig im Haus hat. Es gibt quasi nichts, was nicht lecker schmeckt in Blätterteig. Diesen selber zu machen, würde ich als “once in a lifetime”-Geschichte beschreiben. Ist super viel Aufwand, schmeckt natürlich fantastisch, aber ist den Aufwand auch meistens nicht wert.
Jetzt aber direkt zum Rezept, Erklärungen gibt’s später:
Scharfe Kohl-Blätterteig-Happen
Würzig, lecker und auch recht locker.
Zutaten
- 1 Blätterteig
- 150 g Weißkohl
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 3 Eier
- 100 g Joghurt
- 30 g Sonnenblumenkerne
- Schwarzkümmel
- Pfeffer
- Curcuma
- Muskat
- Chili
- Petersilie
- Minze
- Salz
- Parmesan
Zubereitung
Das Rezept lässt sich in 3–4 Schritt aufteilen: los gehts!
1. Ofen vorheizen auf 200 Grad C Umluft. Pfanne können wir auch schon mal anmachen auf mittlere-hohe Temperatur. In der Zeit Kohl, Zwiebel und Möhrchen in 1–2 cm dicke Quadrate schneiden. Dann in die heiße Pfanne und abraten. Den Blätterteig in 12 (oder wie viel man machen möchte) gleich große Rechtecke schneiden, die Muffin Form mit Olivenöl einstreichen und die Blätterteig-Rechtecke hineinstecken. Vorsichtig andrücken und mit der Gabel den Boden einstechen. Wenn der Ofen heiß ist, rein damit. Sie sollen nur ein paar wenige Minuten vorbacken, dass der Boden hält und ein bisschen knusprig wird.
2. Wenn das Gemüse ein bisschen angebraten ist, kommt der Großteil der Gewürze und die Sonnenblumenkerne dazu. Alles gut verrühren und weiter braten. Es sollte alles bissfest, aber nicht roh sein, da die Törtchen nicht mehr lange im Ofen brauchen. Ausmachen und abschmecken. Es soll gut gewürzt sein, weil wir die rohen Eier nicht unbedingt noch probieren wollen.
3. In einer Schüssel die Eier mit dem Joghurt verrühren. Würzen mit den gleichen Zutaten und ein bisschen frische Petersilie und Minze dazu, wenn man mag. Dann das Gemüse hineingeben und die vorgebackenen Blätterteige aus dem Ofen holen. Sie sollten ein bisschen knusprig, aber noch nicht sehr braun sein. Mit einem Löffel die Masse hineinfüllen. Sie gehen ein bisschen auf, aber nicht zu sehr. Optional ein bisschen Parmesan darüber reiben. Dann schnell zurück in den Ofen, Temperatur ein bisschen runterdrehen auf 180 Grad und backen, bis das Ei gestockt ist und der Blätterteig knusprig golden braun ist, ca. 10 – 15 Minuten. Bitte immer ein Auge darauf werfen.
4. Herausholen, ein paar Minuten abkühlen lassen und dann gleich warm genießen! Fertig.
Addendum
Anstatt euch vorher mit viel Text zu langweilen, gibt’s hier noch ein paar Anmerkungen zum Rezept.
Der Mix aus Kohl, Möhren und Zwiebeln mit Sonnenblumenkernen ist mir ein sehr vertrauter und ich mag ihn gerne. Man kann hier gerne aber variieren: Mais, Pilze, anderes Gemüse – ganz nach Belieben. Das gilt natürlich auch für die Gewürze.
[1] „Irgendwie darauf vorbereitet“ bedeutet erstmal nur: Man hat Zutaten im Kühlschrank, die das erleichtern. Es gibt gefühlt zwei Arten einzukaufen: Manche kaufen mit einem konkreten Plan ein, für Rezepte, die sie in nächster Zeit kochen werden. Ich kaufe zu 95 % nach Lust und Laune ein: Ich gucke, was es gibt, kaufe viel Gemüse und ein paar Sachen, die ich immer wieder esse und schaue dann spontan, worauf ich Hunger habe. Wer das noch nie so gemacht hat, dem würde ich das mal zum Ausprobieren empfehlen.Das Gemüse vorzubraten schafft nicht nur die notwendige Vorgarung, sondern ermöglicht es uns auch, abzuschmecken und schafft noch ein paar neue Geschmacksnuancen. Manchmal sind es genau diese Schritte, die helfen, ein Gericht auf die nächste Stufe zu heben.
Genug der Worte: Genießt euren Sonntag und einen guten Appetit!
Joshua Stübner. Das bin ich. Ich schreibe hauptsächlich Rezepte für Heuschrecke. Es macht mir Freude und ich hoffe, diese auf die ein oder andere Art zu teilen. Manchmal bin ich aber auch ein Web-Developer. Hier.
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