2023 ist das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, und fast schon 1,5°C wärmer als zu Beginn der Industrialisierung.
Was hat das mit Insekten und Kräutern zu tun?
Sich verschiebende, verstärkende und verlängernde Tages- und Jahreswärmezeiten bringen neue Schädlingsprobleme mit sich, stärkerer Befall und/oder neue Insekten-Arten kommen dazu.
Und:
Insekteneier sind extrem widerstandsfähig. Hier gibt es einen fast poetischen Artikel darüber:
„Machen wir uns nichts vor: die Erde gehört nicht uns, sondern ihnen – den Insekten . Wir wissen ja nicht einmal, wieviele Arten es gibt. Unter jedem Stück Holz sehen wir etwas, das wir nie zuvor gesehen haben. Aus der Nähe betrachtet, erscheinen uns manche Insekten wie Aliens. aber für einen Beobachter im All wären wir Menschen die Minderheit mit der ausgefalleneren Lebensweise. …“
(https://www.nationalgeographic.de/tiere/insekteneier-das-ei-bett)
Erdboden und Pflanzen sind der Lebensraum der Insekten. Es ist unumgänglich, dass deren Eier mitgeerntet werden. Sie vertragen Minustemperaturen, und fangen bei ca. 24°C an, sich zu entwickeln.
Da Bio-Produkte nicht mit Insektiziden behandelt, bestrahlt oder begast werden und oft Rohkostqualität haben, ist im Klimawandel verstärkt damit zu rechnen, dass vorhandene Insekten-Eier wieder aktiv werden und eine mehrfache Entwesung erforderlich ist.
Die natürlichen Methoden für Bio-Lebensmittel, die auch wir regelmäßig anwenden, sind Einfrieren und CO2-Behandlung: beim Wareneingang und turnusmäßig in der wärmeren Jahreszeit. Diese Behandlungsmethoden beeinträchtigen nicht den qualitativen Wert des Bioprodukts.
Schädlingsmonitoring im Haushalt
Im Rekordjahr 2023 ist der Befallsdruck extrem hoch. Etwas ändert sich deutlich! Jetzt sind auch die Haushalte verstärkt nach einem Schädlingsmonitoring für Lebensmittel gefragt.
Wenn man die Freude an Gewürzen und Kräutertee (Trockenobst, Getreide etc.) erhalten will: jetzt prüfen, ob die Vorräte im Haushalt trocken, licht- und befallgeschützt gelagert sind.
Das kann heißen: in Gläser oder dichte Blechdosen umfüllen, oder eine Papiertüte nochmal durch eine Plastiktüte schützen. Die Lagertemperatur sollte optimalerweise bei 16°C liegen.
Bei ersten Spuren von Motten, Getreide- oder Reiskäferchen, oder Gespinsten, ist Tieffrieren im Haushalt das Mittel der Wahl. Das geht so: Die mutmaßlich befallenen Produkte für 4 Tage tieffrieren. Dafür steckt man die Tüten zum Schutz vor Feuchtigkeit in eine Plastiktüte und verschließt diese dicht. Beim Auftauen lässt man das Produkt noch so lange in der Plastiktüte verschlossen, bis die Zimmertemperatur erreicht ist. Erst dann wieder auspacken und ruhig auch mal mit der Lupe angucken (auch Pflanzen sind unter der Lupe interessant, nicht nur Insekten).
Solange keine starken Fraßspuren sichtbar sind, können die Produkte normal weiterverwendet werden.
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