Insekten, Kräuter, Klimakrise

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Taubenschwänzchen – kein Schädling

 

2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, und fast schon 1,5°C wärmer als zu Beginn der Industrialisierung.

Der Sommer 2024 wird ebenfalls unter den Top 10 sein und ist zudem sehr feucht. Was hat das mit Insekten und Kräutern zu tun?

 

Insekten sind die heimlichen Chefs der Erde. Der NABU schreibt: „Ob eine Million oder sogar bis zu 80 Millionen – die Anzahl der Insektenarten auf der Erde ist enorm. In Deutschland geht man von 33.000 Insekten aus. Keine andere Tierklasse hat solch eine beeindruckende Artenvielfalt entwickelt.“ (https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/info/24171.html)

 

Durch den Klimawandel sich deutlich verschiebende, verstärkende und verlängernde Tages- und Jahreswärmezeiten verändern die Insektenwelt. Für uns heißt das auch: sie bringen neue Schädlingsprobleme mit sich, stärkerer Befall und/oder neue Insekten-Arten kommen dazu.

 

Insekteneier sind extrem widerstandsfähig. Hier gibt es einen fast poetischen Artikel darüber:
„Machen wir uns nichts vor: die Erde gehört nicht uns, sondern ihnen – den Insekten . Wir wissen ja nicht einmal, wieviele Arten es gibt. Unter jedem Stück Holz sehen wir etwas, das wir nie zuvor gesehen haben. Aus der Nähe betrachtet, erscheinen uns manche Insekten wie Aliens. aber für einen Beobachter im All wären wir Menschen die Minderheit mit der ausgefalleneren Lebensweise. …“ (https://www.nationalgeographic.de/tiere/insekteneier-das-ei-bett)

 

Erdboden und Pflanzen sind der Lebensraum der Insekten. Es ist unumgänglich, dass deren Eier mitgeerntet werden. Sie vertragen Minustemperaturen, und fangen bei ca. 24°C an, sich zu entwickeln.

Da Bio-Produkte nicht mit Insektiziden behandelt, bestrahlt oder begast werden und oft Rohkostqualität haben, ist im Klimawandel verstärkt damit zu rechnen, dass vorhandene Insekten-Eier wieder aktiv werden und eine mehrfache Entwesung erforderlich ist.

Die natürlichen Methoden für Bio-Lebensmittel, die auch wir regelmäßig anwenden, sind Einfrieren und CO2-Behandlung: beim Wareneingang und turnusmäßig in der wärmeren Jahreszeit. Diese Behandlungsmethoden beeinträchtigen nicht den qualitativen Wert des Bioprodukts.

 

Seit dem Rekordjahr 2023, und auch wieder 2024, ist der Befallsdruck extrem hoch. Deshalb sind auch die Haushalte gefragt. Wenn man die Freude an Gewürzen und Kräutertee erhalten will: jetzt prüfen, ob Vorräte im Haushalt trocken, licht- und befallgeschützt gelagert sind. Das kann heißen: in Gläser oder Blechdosen umfüllen, oder eine Papiertüte nochmal durch eine Plastiktüte schützen. Die Lagertemperatur sollte optimal bei 16°C liegen.

Bei ersten Spuren von Motten, Käferchen oder Gespinsten ist Tieffrieren im Haushalt das Mittel der Wahl. Das geht so: Die mutmaßlich befallenen Produkte für 4 Tage tieffrieren. Dafür steckt man die Tüten zum Schutz vor Feuchtigkeit in eine Plastiktüte und verschließt diese dicht. Beim Auftauen lässt man das Produkt noch so lange in der Plastiktüte verschlossen, bis die Zimmertemperatur erreicht ist. Erst dann wieder auspacken. Solange keine stärkeren Fraßspuren sichtbar sind, können die Produkte normal weiterverwendet werden.

 

 

 

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