Da sind wir wieder. Zurück mit einem feinen Teegetränk.
Wer nicht wusste, dass man aus den Blättern der Brombeer- (und auch Himbeer-) Sträucher einen ganz zauberhaften Tee brauen kann, der kann heute was lernen.
Wir nennen ihn einen “Haustee”. Wem das nichts sagt, keine Sorge, denn mir hat das auch nichts gesagt, deswegen hier die Erklärung:
Da Brombeeren wild wachsen und zumindest früher doch einige einen Strauch zu Hause hatten oder in der Nähe eines solchen wohnten, hatte man guten Zugang zu den Blättern. Aufgebrüht hat man sich dann schön vors Haus in die Sonne gesetzt, den Tee, das Wetter und durchaus auch das ein oder andere Gespräch mit den Nachbarn genossen. Klingt sehr schön – vielleicht für den ein oder anderen sogar nostalgisch.
Trotz der Einfachheit des Tees, ist er geschmacklich sehr fein zu trinken. Wärmend, kräftig mit einem Hauch von Fruchtaroma, das gleichermaßen süßlich und leicht sauer ist. Das aber eher dezent im Hintergrund – wie eine Erinnerung. Beim Trinken kann ich mir sofort vorstellen, wie man damit in der immer noch angenehm warmen Abend-Sonne sitzt und den Tag ausklingen lässt. Es ist ein Tee, der mich einfach zufriedenstellt.
Unsere Brombeerblätter stammen aus der zertifizierten Wildsammlung von Terra Magnifica – definitiv kein Unbekannter bei uns und wir haben schon häufig von dort berichtet.
Damit jetzt auch besagte warmen Sommertage anfangen, gibt es noch ein Rezept für ein sehr sommerliches Getränk, dass sowohl als Aperitif oder als Kinderschorle getrunken werden kann. Es ist einfach genug, aber gleichermaßen komplex und ansprechend. Ein schönes Mittel, finde ich.
Brombeer – Brombeer – Yuzu
Frisch und fruchtig. Damit der Sommer jetzt wirklich kommt.
Zutaten:
- 300 g Brombeerblatt Tee
- 50 g Brombeer-Sirup *
- 5 g Yuzu-Saft
Brombeer-Sirup*
- 300 g Brombeeren (gefroren ist fein)
- 100 g Zucker
- 100 g Wasser
- (Ein Hauch von Vanille)
Alles zusammen aufkochen und ein für ca. 15 Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen. Dann alles pürieren und durch einen Kaffee-Filter geben. Achtung: Dauert unglaublich lange und der Ertrag ist relativ gering. Man kann es auch ungefiltert lassen, aber ich wollte eine klare Flüssigkeit und keine Kerne. Für eine noch einfachere Alternative kann man bestimmt auch Brombeer-Sirup kaufen. Das Püree nicht wegschmeißen – Das passt toll zu Vanille-Eis und anderen Desserts.
Aufschlüsselung
Brombeerblatt-Tee: Ein voller und wärmender Körper, eine Erinnerung an Beeren(-Tee), inklusive der Süße und Säure und eine Menge wärmende Sonne – so würde ich den Tee beschreiben. Im Geschmack nicht herausstechend, aber ideal als Grundlage. Macht im Vergleich zu Wasser das Endprodukt ungleich komplexer und vollmundiger.
Brombeer-Sirup: Der Hauptgrund mich für Brombeeren zu entscheiden, ist natürlich die Dopplung. Nichtsdestotrotz ist die Paarung auch so sehr effektiv. Wie oben beschrieben, hat der Tee eine ganz dezente Brombeer-Note, die wir hier natürlich aufgreifen. Der Brombeer-Geschmack harmoniert aber toll mit Fruchtigkeit und Säure von Yuzu und der recht hohe Zuckeranteil schafft es, das Getränk dezent zu süßen und die Säure abzurunden.
Yuzu: Yuzu-Saft kriegt man eventuell in gut sortierten Supermärkten, in Essig/Spirituosen Fachgeschäften (da hab ich meinen her) oder natürlich online. Sieht aus wie eine Zitrone und hat gleichermaßen eine gute Zitrus-Säure, ist aber unglaublich viel komplexer. Schmeckt etwas fruchtiger und hat eine Note, die mir schwerfällt zu beschreiben. Sie ist eher grün – wem das etwas sagt.
Zubereitung
Sehr simpel: Tee nach Rezept aufbrühen (10 – 1 – 10: 10 g auf 1 Liter Wasser für 10 Minuten), filtern und erkalten lassen. Dann 300 g mit dem Brombeer-Sirup, Yuzu-Saft und Eis in einem Cocktail-Shaker mixen. Gerade für den Sommer kann man aber auch in einem größeren Gefäß größere Mengen mischen und es als eine Art Schorle trinken. Leicht süß und sehr erfrischend, solange es kalt ist.
Wem nach etwas anderes zumute ist, für den hab ich noch eine Entdeckungsrichtung. Tee, Brombeer-Sirup, Zitrone, Minze und Tonic Water. Hab ich zuerst ausprobiert, war mir aber etwas zu süß. Da die Geschmäcker aber unterschiedlich sind und ich dort durchaus auch Potenzial sehe, möchte ich es hier empfehlen. Passt vielleicht auch gut zu Gin?
Damit noch ein schönes Wochenende. Es soll ja warm werden, vielleicht ist das eine spannende Idee zum Grillen?
Bis zum nächsten Mal!
Joshua Stübner. Das bin ich. Ich schreibe hauptsächlich Rezepte für Heuschrecke. Es macht mir Freude und ich hoffe, diese auf die ein oder andere Art zu teilen. Manchmal bin ich aber auch ein Web-Developer. Hier.
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