Wie soll 30% Bio klappen? 8 Knackpunkte

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Repariert die Bio-Landwirtschaft die Schäden der konventionellen Landwirtschaft? Hier: Bio-Paprika-Anbau

 

 

Der erste Satz muss stimmen?

Ich sag mal so, ich will noch keine Ruhe geben. Diese Saison bin ich wieder über die BioMessen getingelt – Fachbesucher getroffen und mehrfach gefragt worden, wie lange ich/wir das noch machen wollen.
Ich hab hier locker 8 Punkte zusammengetragen – wo wir Alten und Ihr Jungen mal widerständiger rumlaufen müssen. Können wir Euch bio-affine VerbraucherInnen so einbinden, dass der Stand der ökologischen Lebens(-mittel) Wirtschaft nicht unter die Räder kommt? Glaubt man den Befragungsergebnissen, befürwortet eine relevante „25% + 1“ (Sperrminorität nach Wirtschaftsrecht) Biolebensmittel, auch wenn sie sie nicht durchgängig kauft.
Wenn so eine Bevölkerungsgruppe nicht ausreichend in ihren Bedürfnissen gewürdigt wird, dann läuft was schief. Wie mobilisiert man dieses Klientel? Helft mir Alt-Öko und Euch Bio-Affinen mal auf die Sprünge!

1. Glyphosat Verbot steht an – die Lobbyisten scheinen sich in der EU-Kommission durchzusetzen. Den Part, eine Verlängerung durchzusetzen, hat die ökosinnfreie FDP im Dienste der Konzernlobby von unserem damaligen CSU-Minister übernommen, entgegen Absprachen.

2. Green Deal – der zuständige neue EU-Kommissar ist Shell-geschult – war es das?

3. Einige EU-Staaten setzen auf 100% Pestizidfreiheit bei Bio. Die Umwelt ist nicht sauber, Bio bildet in messbaren Spuren die Realität ab, Lebensmittelvernichtungen sind die Folge und EU-Klagen sind nötig. Klimabedingt tauchen Altlasten an Pestiziden wie Chloridazon verstärkt wieder in Bioprodukten auf.

4. NGT (Neue Gentechniken) werden zum Bioanbau-Problem – auch hier läuft es auf Klagen hinaus. Für Bio sollen die NGTs als KO-Kriterium weiter als GMO definiert werden – für die konventionellen Bauern zulassungsfrei. Wie soll das nebeneinander gehen?

5. Verbot des Drittland-Exports extrem gesundheitsgefährdender und in der EU bereits verbotener Pestizide ist versprochen. Die o.g. ökosinnfreie Ampel-Partei hat schon angekündigt, das Verbot verhindern zu wissen – wer wird es ihnen danken?

6. Drittland-Bioimportregelung als Bürokratiemonster – dortige Bio-Produzenten überlegen es sich genau, ob sie nicht lieber auf Lieferungen in die EU verzichten. Einfachste Formfehler führen unreparierbar zur Deklassifizierung, und einwandfreie Bioware kann nur noch zurück ins Drittland geschickt werden.

7. Neues EU-Parlament 2024: die neue Parteien-Zusammensetzung (Rechtsruck wird erwartet) könnte Pestizid-Reduktion und die weitere Durchführung des Green Deals verhindern.

8. Andererseits: da Öko die Zukunft ist, ist die Utopie: nicht Öko wird mehr durch Reglementierung bestraft – sondern die konventionelle Landwirtschaft muss beantragen und zertifizieren mit allen Kosten, wenn sie die Äcker weiter nachhaltig versaut. Eine CO2-analoge Pestizidabgabe muss her.

 

Heinz Gasper, Pionier und Geschäftsführer der Heuschrecke seit 1977

 

 

 

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