Verrückte Weltreise (2): Rezept

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Rezept: Pramitas Himalayan Cold Tea — Besuch auf Kanchanjangha Tea Estate

Kanchanjangha Tea Estate – morgendlicher Blick auf die Wohnhäuser
Die Teefabrik
1997 biozertifiziert
Das Wandern, anstatt überall mit dem Auto hinzufahren, haben wir genossen. Benedikt, Tara, Ursula, Dilli, Pramita. Heidi hat fotografiert.
Teepflückerin für KTE
Teepflückerinnen KTE. Es gibt auch männliche Teepflücker.
Auf dem Weg zu den angeschlossenen Bio-Kleinbauern
Besuch bei Kleinbauern – Dilli erklärt uns das Anbauen in 3 Etagen – bodennah ist Ingwer, darüber Mais, darüber Mandarinenbäume. Alle sind unterschiedlich reif und stören sich nicht. (Das Hütchen tragen die älteren Herren, entsprechend hat Heidi auch eins zum Abschied bekommen)
Besuch bei einer kleinen Bio-Tee-Cooperative. Gruppenbild aller Damen (1.v.l. Pramita, 2.v.re Tara). Sie haben einen erstaunlich guten Himalaya Manual Tee gemacht.
Monsunzeit
In der Teefabrik – die Teeblätter welken
Teeverkostung verschiedener Schwarz- und Grüntees von KTE. Es war ein Vergnügen, die Tees vor Ort zu probieren – noch keinen Containertransport hinter sich – ganz frisch und süßlich.
Am letzten Morgen zu Ehren des Heuschrecke-Chefs: Open Hair-Day (Tara und Pramita)
Pramita ist verantwortlich für Finanzen, aber auch für internationale Kontakte, mit z.B. (Fairtrade-) Organisationen.
Die Küche, ein Lehmherd, ein Pfannekuchen-Stövchen und ein 2-Flammen-Gasherd. Die Küche ist ähnlich wie die indische, sehr köstlich.
Alle Gewürze für Pramitas Tee gibt es von Heuschrecke in Bio-Qualität im Naturkostladen – die Zimtblätter hoffentlich dieses Jahr auch noch.

Wie schon berichtet, führte uns unsere Sommerweltreise über Simbabwe nach Nepal und Darjeeling. Wir haben unsere Projektpartner für Bio-Gewürze und -Tees besucht, und dabei ca. 35.000 km in 20 Tagen zurückgelegt.

Nepal-Tee (Palpasa, wer erinnert sich?) hatten wir ganz am Anfang unserer Heuschrecke-Zeit im Sortiment, dann verschwand dieser Tee plötzlich vom Markt.
Weil wir Kleinbauern-orientiert herumgereist waren, wollten wir nun auch die Teefarm Kanchanjangha Tea Estate im Osten Nepals besuchen, um zu prüfen, ob dies Projekt für uns in Frage kommt.
Theoretisch ein Katzensprung von Darjeeling entfernt, war es reell doch eine 6-stündige Fahrt über den Umweg zum richtigen Grenzübergang, dann holprige Straßen in die Berge bei Regen und dichtem Nebel. Kanchanjangha Tea Estate liegt im Panchtar District, ca. 50km Luftlinie von Darjeeling (ca. auf derselben Höhe) und ca. 60 km Luftlinie südlich des 8000ers Kanchenjunga entfernt.

KTE, wie die Teefarm kurz genannt wird, hat eine interessante Geschichte und Gesellschaftsstruktur: Der Gründer Deepak Prakash Baskota, Vater der jetzigen Qualitätmanagerin Tara, begann 1984 –  erst 26jährig – mit einem ha Land nach britischem Vorbild den ersten nicht-postkolonialen Teegarten aufzubauen. Dieser wurde genossenschaftlich mit etwas über 100 Mitgliedern weitergeführt, und als erster Teebetrieb in Nepal 1997 biozertifiziert.

Zusätzlich sind über 300 Kleinbauern, selbst in kleinen Dorf-Kooperativen organisiert, angeschlossen. Sie liefern die frischen Teeblätter an KTE, in deren Teefabrik sie zu fertigem Tee verarbeitet werden.

Die Charakteristik dieser Ost-Nepal-Tees ähnelt guten Darjeeling Tees – die klimatischen Bedingungen sind dieselben, und in weiser Voraussicht hat der Gründer von KTE Teestrauch-Samen von sehr guten Darjeeling-Plantagen (u.a. von Phoobsering – in unserem Sortiment) besorgt. Es gibt grüne und schwarze Tees – einige werden wir zum Winter (hoffentlich klappt es pünktlich mit dem Container) listen.
Die Tees von KTE, sowohl von der Farm als auch von den Kleinbauern, haben uns durchweg gut gefallen. Typik für Kanchanjangha ist ein Weichheit mit feiner Süße und vielschichtigem, würzig-floralen Aromen.

KTE-Tees gibt es schon länger hier in Deutschland von diversen Firmen, trotzdem könnten kräftige zusätzliche Umsätze gut gebraucht werden – sehr einfache Verhältnisse …

Geschäftsführer Dilli R. Baskota, Qualitäts- und Marketingmanagerin Tara Baskota Adhikari und Finanzvorstand Pramita Bajracharya (Pramita hatte uns schon am Flughafen Bagdogra/Darjeeling in Empfang genommen…), begleiteten uns über die ca. 2 Tage, die wir dort waren. Wir wanderten durch die Berge, besuchten Kleinbauern und besichtigten die Teefabrik. KTE möchte als zweites Standbein gerne Gewürze wie Ingwer, Cardamom, Zitronengras, Zimtblatt und Orangenschalen vermarkten, nur fehlen noch die geeigneten Trocknungs- und Verarbeitungsmaschinen. Außerdem werden wildwachsende Heil- und Gewürzpflanzen gesammelt – auch Szechuan-Pfeffer haben wir entdeckt (vielleicht auch bald bei uns).

Nachmittags gerieten wir – da Monsunzeit – natürlich in den Regen. Abends kochte Pramita, die aus einer heilkundigen Familie stammt, einen salzigen Gewürztee für uns, um die drohende Erkältung auszutreiben. Sie erzählte von ihrer Großmutter, die den Enkeln diesen Tee zusammen mit einem heißen Fußbad verabreicht hat, wenn sie nass und kalt geworden waren.
Es war eine schöne, heimelige, wenn auch leider kurze Zeit auf KTE. Wir haben uns von ihrer Gastfreundschaft und dem offenen Teilhaben-Lassen am Alltag reich beschenkt gefühlt.

Jetzt sind wir schon wieder 2 Wochen zuhause – aber Pramita hat uns das mündlich überlieferte Rezept noch mal aufgeschrieben und gemailt – hier kommt es für alle, die neugierig auf salzigen Gewürztee sind. Da es bei uns dieses Jahr auch so etwas wie Monsun gibt, trinken wir ihn im Moment jeden Abend:


Pramitas Himalayan Cold Tea

“Thank you so much that you liked my grandma’s recipe of spice infusion.
Actually I haven’t yet measured any ingredients while cooking but I can say that it’s the blend of the following ingredients.”

10 Zutaten:

 

  • 2gms of fresh ginger
    (2g frischen Ingwer)
  • a pinch of turmeric powder
    (eine Prise Curcuma)
  • 10 seeds of fenugreek
    (10 Bockshornklee-Samen)
  • 2pcs of cloves
    (2 Knospen Gewürznelke)
  • 2.5gms of cumin seeds
    (2,5g Kreuzkümmel-Samen)
  • 2gms of cinnamon bark
    (2g Zimtstange)
  • 1 pcs of cinnamon leaf
    (1 Zimtblatt)
  • 0.5gms of black pepper powder
    (0,5g Pfeffer schwarz gemahlen)
  • 2gms of big cardamom
    (2g Cardamom groß – als Ersatz Cardamom ganz grün nehmen)
  • salt as per your taste
    (Salz nach Geschmack. Bei Pramita schmeckte es ein bißchen wie eine Gewürzbrühe.)

Add all these ingredients in three glass of water and boil it till the solution is dried to one and half glass.
(Alle Zutaten mit 3 Tassen Wasser kochen. Solange kochen, bis die Flüssigkeit auf 1,5 Tassen reduziert ist).

Then its ready to drink.

“This is our home made recipe that we take when we suffer from cold.
Actually its being used from generation to generation and my grandma used to take it as a medicine for cold without taking the tablets and it worked also.
It would be my pleasure if you post it as Pramitas Himalayan cold-Tea in your website. I will take it as a gratitude for my grandma (who is no more with me now) who had done so much for me.
Hope this recipe gets popular in your place.”

best regards
Pramita

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