Reisebericht von 2017: Terra Magnifica

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Terra Magnifica – Wunderbare Erde: Wildsammlung und Anbau. Bio-Kräuter aus Kroatien

Diesen Sommer haben wir wieder einmal unsere Lieblingslieferanten Roman und Sanja in Kroatien besucht.

Roman Turk gründete 1996 die Kräuterfirma Terra Magnifica, um die durch den Balkankrieg aufgegebene Kräutertradition neu zu beleben. Er ließ Wildsammlungsgebiete und Kleinbauern biozertifizieren – heute ist er der drittgrößte Kräuterexporteur, 100% bio. Seit fast 20 Jahren arbeiten wir mit ihm und Sanja zusammen. Hier geht’s zum ausführlichen Lieferantenportrait.

Diesmal haben wir fast live und mit vielen Fotos auf Facebook über unsere Sammler- und Bauernbesuche berichtet: https://www.facebook.com/HeuschreckeBio/  – eine Premiere für uns in den Social Media.

Das letzte Mal waren wir kurz vor dem EU-Eintritt in Kroatien; nach 4 Jahren in der EU ist die Bürokratie nicht weniger, aber anders kompliziert geworden. Es gibt noch die netten Balkan-Lösungen, aber auch in Gesetz gegossene Absurditäten, die besonders Kleinunternehmer wie die Sammler und Kleinstbauern betrifft. Einige haben leider aufgegeben.

Die Auswanderung in andere EU-Länder mit besseren Verdienstmöglichkeiten ist spürbar, aber es kommen auch Menschen wieder ins Land zurück, und es ziehen sogar junge Leute wieder auf’s Land ihrer Eltern oder Großeltern zurück.

Terra Magnifica unterstützt diese jungen Biobauern mit Know How, Saatgut, und hilft bei der Verarbeitung und Vertrieb der Kräuter. Viele dieser Kräuter und Blüten kommen auch zu uns und werden zu Kräutertees und Gewürzmischungen unter der Marke Heuschrecke weiterverarbeitet.

Folgend unser Besuch in der Gebirgsregion Kalnik: Die beiden jungen Männer Zoran und Sinisa arbeiten hauptberuflich in einer Aluminiumgießerei, die nur aus 4 Mitarbeitern besteht. Nebenbei beginnen sie nun als Bauern auf dem Land ihrer Väter, und haben bereits die Umstellung auf Bio in die Wege geleitet. Kräuter-Anbau, und insbesondere Blüten, bringen bessere Verdienstmöglichkeiten als z.B. Mais, erfordern aber auch mehr Arbeitseinsatz. Als erstes haben die beiden ein Versuchsfeld verschiedener Kräuterkulturen eingerichtet, um zu testen, was auf ihrem Boden gut gedeiht. 

 

Aluminium-Verarbeiter und Biobauer Zoran auf den Feldern seines Vaters …
… in einem 500m hoch gelegenem Dorf in den Kalnik-Bergen
Heidi, Roman, Sanja, Zorans Vater, Zoran
Blaue Stunde auf dem frisch eingesätem Feld. Die Reihen sollten besser quer zum Hang verlaufen (nächstes Mal), da bei Starkregen sonst zuviel Erde den Hang herunter gespült würde.
Die Testfelder, was am besten gedeiht. Hier: Wermut
Immortelle, begehrt für die Destillation von ätherischem Öl.
Nochmal Helichrysum
Thymian
Melisse
Ringelblume
Zeichen großer Trockenheit und dann Starkregen: die Erde wird in Rinnen fortgespült. Hier sollte auch eine schnellwachsende Zwischenfrucht mit langen Wurzeln hin, und die Reihen quer angelegt werden.
Zoran arbeitet Vollzeit in der Aluminiumgießerei unten im Ort. Für die nächsten Jahre wird er die Bio-Landwirtschaft nebenbei machen – hauptberuflich geht es erst, wenn er damit wirklich seine Familie mit den 2 kleinen Töchtern versorgen kann.
Rosa Kornblume – eigentlich falsches Saatgut geliefert – aber schön.
Sinisa arbeitet ebenfalls in der kleinen Aluminiumgießerei und betreibt auch mit ihm zusammen die Bio-Landwirtschaft.
Das Land ist schon zertifiziert und gerade im ersten Umstelljahr.
Der Hof von Zorans Eltern
Für die Gründung kleiner Höfe gibt es EU-Mittel. Zoran und Sinisa habe sich eine Destille angeschafft. Viele Kleinbauern destillieren auch selbst ätherisches Öl aus ihren Ernten.
Eigener Brunnen mit köstlichem Wasser
Gastfreundschaft. Alles selbstgemacht. Lecker.
Unser Besuch hat auch den Sinn zu besprechen, welche Kräuter aus unserer Sicht benötigt werden, wo sicherer Verdienst zu erwarten ist, und wovon es bereits zuviel gibt.
Landwirtschaft, und speziell Bio-Landwirtschaft braucht einen langen Atem, eine längere Planung und Durchhaltevermögen. Hier gibt es nichts Schnelllebiges. Erst in 4 Jahren wird es die erste voll-zertifizierte Bio-Ware nach den 3 Umstelljahren geben.
Dann werden wir sicher auch Kräuter aus den Kalnik-Bergen bekommen.

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