Info: Unsere Lieferanten

 

SOFA Kleinbauernprojekt Sri Lanka: Teebauern und der Heuschrecke-Chef Herr Gaspe

  • Biologischer Anbau und Fairer Handel
  • Unsere Einkaufspolitik
  • Bio-Kleinbauernprojekte
  • Beispiel Kannampady Gewürz-Projekt
  • Trust Organic Small Farmers
  • Portraits unserer Lieferanten im Internet

 

 

Weltwirtschaft und ethisches Handeln

Brennend aktuelle Themen in der Wirtschaft sind ethisches und faires Handeln, globale Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz. In der momentanen Finanz- und Wirtschaftskrise wird wie in einem Röntgenbild offensichtlich, dass Armut, Verelendung, Hunger, Umwelt- und Klimaschäden mit dem (vorübergehenden?) Reichtum in unseren Breiten einhergehen. Wie bekommt man nachhaltig und auf gerechte Weise die Menschheit satt? Die einen Wissenschaftler meinen, durch Agroindustrie und Gentechnik – die anderen sehen die Zukunft nur nachhaltig durch kleinteilige Strukturen gesichert: Schutz der traditionellen Landwirtschaft, sprich Förderung von Kleinbauernprojekten auf der ganzen Welt, biologischer Landbau, Schutz der traditionellen sozialen Gesellschaften.

 

 

Entwicklung in der Naturkostbranche

Mit Bioland-Kräuterbauer Alfred Hammann arbeiten wir schon seit über 25 Jahren zusammen

Als die Naturkostbewegung in den 70er Jahren begann, war politisch und sozial verantwortliches Handeln fester Bestandteil der Idee. Mit dem Einstieg “normaler” Konzerne in das Bio-Geschäft hielten natürlich auch konventionelle Strategien Einzug in die Branche. Insgesamt sind aber die Strukturen in der biologischen Landwirtschaft noch überschaubarer, kontrollierbarer und gerechter, und Umweltschutz und Nachhaltigkeit der Produkte sind gewährleistet.

 

 

Was bringt der faire Handel

Zunächst: der “Faire Handel” ist ein westliches Konstrukt. Denn warum sollte ein Bauer erst billig verkaufen, dann jährlich eine Gebühr bezahlen für die Fair-Zertifizierung, und dann auf einen gerade kostendeckenden Preis eine “Spende” bekommen wollen? Die Profilierung mit Fair-Handels-Strategien dient auch dem Marketing: zur Zeit werden allgemein in der Wirtschaft, neben den vorhandenen Fair-Siegelsystemen, recht schnell neue Siegel aller Art aus dem Boden gestampft, um den Umwelt- und Ethikaspekt wieder ins Blickfeld zu bringen. Alle Siegelsysteme bringen aber als Nebeneffekt hohe Verwaltungs- und Zertifizierungskosten mit sich.

Das ist für Großunternehmen, und eben auch für den LEH (Beispiel Lidl/Transfair) leichter zu stemmen als für kleine, spezialisierte Unternehmen und Anbauer, die typischerweise mit kleinen Chargen arbeiten. Auf Anbauer-Seite sind Großprojekte mit großen Chargen-Einheiten wegen der Kosten eindeutig im Vorteil. Für Groß-Kooperativen und Plantagen mit wenigen Produkten im überschaubaren Markt (Bananen, Kaffee) funktionieren die jetzigen Fair-Handels-Strategien.Kleinbauern-Projekte, die um die 2000 Familien mit je 1ha Land betreuen, wie unsere Lieferanten PDS in Indien und SOFA/Biofoods in Sri Lanka, sind zwar Transfair-gesiegelt, haben jedoch wegen der aufwendigen Organisation und hohen Zertifizierungskosten geringere Absatzchancen als Transfair-gesiegelte Großfarmen. Die Kleinbauern-Projekte berichten, dass vor allem im Teebereich eine Konkurrenz- und Preisschlacht innerhalb Transfair-gesiegelter Produzenten stattfindet (losgetreten von Exporteuren/Importeuren), in der sie nicht mehr zum Zuge kommen.

Hier liegt in jedem neuen Zertifizierungssystem, das auf den Weg gebracht wird, (wie auch die neuen Klimaneutralitäts-Siegel) eine Gefahr für die typisch kleineren Produzenten und Händler der Branche: dass es aufgrund der finanziellen Ressourcen und Marktmacht von konventionellen Großunternehmen schnell übernommen und sogar (bei geringeren Kosten) besser gemacht wird.

 

 

Unsere “Heuschrecke” – Strategien beim Einkauf

Biodynamischer Kräuterbetrieb Het blauwe Huis in den Niederlanden

Als kleine, spezialisierte Bio-Firma für Kräuter, Gewürze und Tee suchen wir andere Wege, um die Qualität unserer Produkte besser zu kommunizieren. Wir haben einige Prioritäten beim Einkauf:

  • Wir streben langfristige Lieferantenverbindungen an, und lehnen es ab, auf der Suche nach Schnäppchen hin und her zu hüpfen nach angeblicher “Heuschrecken Art”.
  • Langfristige Beziehungen bringen Vertrauen und Zuverlässigkeit mit. Es entstehen persönliche Verbindungen, man schützt sich gegenseitig, fordert und fördert zugleich. Es findet gegenseitige Beratung statt: über Qualität der Ware, Marktlage, Vermarktungsmöglichkeiten und -strategien. Wir akzeptieren die Preise der Lieferanten, die das Fortbestehen des Projekts sichern. Abseits von einem Konkurrenzdenken entstehen Vernetzungen mit weiteren Absatzmöglichkeiten für unsere Produzenten.
  • Wo es möglich uns sinnvoll ist, kaufen wir regional ein: bei deutschen Bioland-Kräuterhöfen und einem niederländischen Demeter – Kräuterbetrieb.

 

 

Zertifizierte Wildsammlung und Kleinbauernprojekte

Terra Magnifica, Kroatien: Bärlauchsammlung auf Kontrakt für uns

Wir unterstützen das Wildsammlungsprojekt Terra Magnifica in Kroatien – zertifizierte Wildsammlung ist aktive Landschaftspflege und Umweltschutz. Der traditionelle Beruf des Kräutersammlers wird erhalten, Know How tradiert. Das Projekt hat dazu beigetragen, nach dem Krieg die traditionellen Sozialstrukturen auf dem Land wieder zu festigen.

Exotische Gewürze und einige Tees kaufen wir, wo möglich, bei biozertifizierten Kleinbauernprojekten ein, z.B. in Indien beim Sayhadri Spice Farmers Consortium / Peermade Development Society, Kerala, und in Sri Lanka bei SOFA / BIO FOODS, Kandy.

In Südafrika arbeiten wir mit der Wupperthal Rooibos Coop zusammen, und gerade in Vorbereitung ist die Zusammenarbeit mit der Kleinbauerninitiative KAITE in Zimbabwe für Bio-Chili und  diverse Kräuter.Bei diesen Projekten wird durch die kleineren Strukturen und Feldein-heiten das traditionelle soziale Gefüge erhalten, und aktiv Landschafts-schutz betrieben. Durch eigene Forschungen und Schulungen der Kleinbauern wird diese ursprüngliche Art der Agrarwirtschaft zukunftsfähig gemacht und sichert den Familien den Lebensunterhalt. Dem typischen Phänomen Landflucht wird so vorgebeugt. Der Erhalt der ursprünglichen Landschaften und die schonende, nachhaltige Bewirtschaftung schützen auch bei uns das Klima. Gerade Kleinbauernprojekte pflegen eine reiche Biodiversität.

 

 

Beispiel Kannampady, Tribal-Gewürz-Projekt

PDS, Adivasi-Niederlassung Kannampady, Farmer-Familie

Die Industrialisierung hat überall in der Welt immer eher negative Auswirkungen für die indigenen Bevölkerungen (Adivasi) und ihre Kultur gehabt als Vorteile (Segen) gebracht. Die Ureinwohner sind ihrer traditionellen Lebensbedingungen, die sie seit Jahrhunderten gepflegt haben, beraubt worden, und gezwungen worden, die Forderungen der Regierungen zu akzeptieren, sich niederzulassen und sich dem sogenannten modernen Leben anzupassen. Kannampady ist eine Adivasi-Niederlassung / Reservat, inmitten des Urwalds gelegen. Die Hauptgruppen der dort lebenden Gemeinschaft in der Siedlung bilden Urali – und Ulladan Stämme.

Eine größere Anzahl dieser Kleinbauern-familien produziert auf durchschnittlich 1 ha biozertifizierter Fläche diverse Gewürze als Cash Crop und Früchte zur Selbstversorgung. Eine Vielfalt an Sorten auf einem Flecken, der für unsereins nur undurchdringlich grün aussieht, wie Dschungel. Sie gehören zum Kleinbauern Consortium Sahyadri-Spice-Farmers, das von der NGO Peermade Development Society gegründet wurde. Die PDS trat mit dem Wunsch an uns heran, die Gewürze des Kannampady-Projekts getrennt mit genauer Herkunftsbezeichnung unter dem Aspekt des Tribal-Projekts zu vermarkten, um mehr Aufmerksamkeit für die Situation der Adivasi zu erreichen.

 

 

Trust Organic Small Farmers

PDS, Adivasi-Niederlassung Kannampady, Urwaldpfeffer weiß ganz

Wir sind Gründungsmitglied der Kommunikations- und Netzwerk-Initiative “Trust Organic small Farmers”. Es ist hauptsächlich eine Plattform des Austauschs, Beratung und Vernetzung zwischen Bio-Kleinbauernprojekten (z.Zt. aus Südafrika, Indien, Sri Lanka und Zimbabwe), sowie Bio-Importeuren und -Händlern aus Europa, USA und Kanada. In dieser offenen, vertrauten und lösungsorientierten Form ist diese Vernetzung einzigartig. Die Früchte unserer Zusammenarbeit sollen neben Verbesserungen für die Projekte (wie unsere Kannampady-Aktion, die wir hier ausgeheckt haben) ebenfalls eine anschauliche und transparente Kommunikation zu EndverbraucherInnen sein.

 

 

Individualisierte Herkünfte bei Heuschrecke

Heuschrecke: Urwaldpfeffer Kannampad

Da, wo es möglich ist, stellen wir Ihnen unsere Lieferanten persönlich vor. Dann schreiben wir den konkreten Anbauer, bzw. das Projekt auf die Rücketiketten der Ware und stellen dazu ein Portrait der Bauern oder Kleinbauernprojekte auf unsere Website.

Hier finden Sie unsere Informationen zu unseren Lieferanten

 

 

Heuschrecke-Gewürze, Salze und Gewürze erhalten Sie in Ihrem Naturkostfachgeschäft oder im Bio-Versandhandel.