Joshuas Gewürzreise: Fenchelsamen

Fenchelsamen: Geschmackssache oder Geheimwaffe?

 

Oft sagt man, Fenchel sei polarisierend. Entweder man liebt Fenchel, oder man lässt die Finger davon. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Der Geschmack von Fenchel ist ziemlich aufdringlich und trotzdem leicht und süßlich. Viele erinnert er mit Sicherheit auch an Tage voller Krankheit oder Bauchschmerzen, denn ihm werden verdauungsfördernde Kräfte nachgesagt. Doch auch das ist nicht alles.

Vor Allem in geringen Dosen gibt Fenchel dem Essen eine fantastische Tiefe, ähnlich dem Umami Geschmacks, die in Verbindung mit der leichten Süße eine Bereicherung für viele Gerichte darstellt. Nicht ohne Grund ist Fenchel ein essentieller Teil vieler berühmter Gewürzmischungen, wie Garam-Masala, Ras el-Hanout und das chinesische Fünf-Gewürze-Pulver.

Diese Eigentschaft des Fenchel kann man besonders toll einsetzen, wenn man länger-kochende Eintöpfe oder Suppen verfeinern möchte. Gibt man nur einen Teelöffel Fenchelsamen hinzu, schmecken diese Gerichte gleich nochmal besser – und die Fenchel-Verachter werden nicht mal einen Fenchelgeschmack wahrnehmen. Super in Tomatensoßen, essentiell in Bouillabaisse und hervorragend in vielen weiteren Gerichten. Keine Angst vor Fenchel, denn er ist ein toller Begleiter in der Küche, den ich Euch noch ein bisschen näher bringen möchte.

Schärft die Messer, spült die Töpfe und räumt die Küche auf, denn jetzt wird gekocht!

 

Fenchel Cracker und Fenchel Kekse

 

 

 

Fenchel Kekse

Ich esse ab und an gerne Kekse. Am liebsten herzhafte. Oft kann man in türkischen oder arabischen Märkten sehr leckere kaufen. Doch kann man sie auch selber machen? Natürlich, und das ist nicht mal schwierig. Mit Fenchel schmecken sie dann noch nach Fenchel.

 

Zutaten:

  • 125 g Butter
  •  EL Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 1 Prise Pfeffer
  • 150 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Eigelb
  • Verschiedene Samen: Sesam, Schwarzkümmel, Fenchel
  • Hier noch optional: 2 TL Fenchelsamen gemahlen

 

 

Den Ofen auf 190 Grad C vorheizen. In der Zeit die Butter mit dem Öl, Salz, Zucker und Pfeffer cremig schlagen. Das bedeutet, viel rühren, alles vermengen und ein bisschen Luft reinschlagen. Dadurch gehen die Kekse ein bisschen mehr auf und werden extra gut. Jetzt die Hälfte des Mehls und das Backpulver reinrühren. Danach die andere Hälfte des Mehls einkneten und den Teig kneten, bis er zu einem einheitlichen Klumpen wird. Aus dem Teig kleine Bällchen formen.

Fenchel: Ich habe meinen Teig halbiert und in eine Hälfte gemahlene Fenchelsamen eingearbeitet. Das hat mir persönlich sehr gut geschmeckt.

Die Bällchen auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und mir einer Gabel eindrücken. Dann mit Eigelb bestreichen und mit verschiedenen Samen besträuen und ab in den Ofen für ca. 20 Minuten oder bis sie eine schöne goldene Farbe angenommen haben und nicht mehr ganz so weich sind.

 

 

 

Fenchel Cracker

 

Die Kekse sind sehr lecker, kommen aber werden aber nicht unbedingt einem Fenchel-Gericht gerecht. Diese Cracker sind dünner, knuspriger und fencheliger.

 

Zutaten:

  • 125g Vollkornmehl
  • 125g helles Mehl
  • 3 EL Fenchelsamen
  • 1 EL Kräuter der Provence
  • 2 EL Sesamsamen
  • 2 Prisen Pfeffer
  • 3 EL Olivenöl
  • 120ml warmes Wasser
  • 1 TL Backpulver
  • 2 TL Salz
  • Grobes Salz zum bestreuen

 

Die Fenchelsamen grob mit einem Mörser zermahlen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Dann die beiden nassen Zutaten untermischen und den Teig ein bisschen kneten. Den Teig grob zu einem Zylinder formen, in Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 20 Minuten in den Kühlschrank legen. Für mich war es einfach über Nacht. Dann den Ofen auf 220 Grad C vorheizen und den Plätzchenteig in dicke Scheiben schneiden und dünn ausrollen. Daraus dann Rechtecke schneiden.

Ich habe versucht, einfach dünne Scheiben zu schneiden. Das Resultat war gar nicht schlecht, aber ausgerollt sind die Cracker noch besser.

Wie man es auch macht, die Kekse müssen in den Ofen, wieder ca. für 20 Minuten, aber auch hier immer wieder schauen. Das Ergebnis sind knusprige, leichte und fantastisch würzige Cracker.

 

Tomaten-Fenchel-Hühnchen

 

Fenchel-Hühnchen (hier: rustikal)

 

Man könnte meinen, dass dies fast ein italienischer Klassiker ist, aber ich weiß nicht, ob das der Fall ist.

 

Zutaten:

  • 4 Frülingszwiebeln
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 250 g Hühnchen
  • 1 Fenchel
  • 50 mL Weißwein
  • 2 TL gem. Fenchelsamen
  • 10 Blätter Basilikum
  • 1 Dose Tomaten
  • 50g Oliven
  • 200 mL Hühnerbrühe/Wasser
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl, Zitrone – zum abschmecken

 

Ich hatte kurz vorher Hühnerbrühe gekocht und hatte daher noch Huhn und Hühnerbrühe übrig. Es geht aber auch gut mit frischem Huhn und Wasser oder guter gekaufter Brühe.

 

Tathergang:

Frühlingszwiebeln und Knoblauch klein schneiden und mit Olivenöl in der Pfanne anschwitzen. Dann das Hühnchen dazu und kurz anbraten. Währenddessen den Fenchel in kleine längliche Streifen schneiden und dann auch in die Pfanne werfen. Nachdem alle etwas Farbe bekommen hat mit dem Weißwein ablöschen und die restlichen Zutaten hinzu geben. Ca. 10 – 15 Minuten köcheln lassen. Zu guter letzt mit ordentlich Salz und Pfeffer abschmecken, eventuell auch noch mit extra Zitrone, wenn Säure fehlt. Zum Servieren noch mit guten Olivenöl beträufeln und dann essen.

 

Übrigens: Rustikal bedeutet einfach: Grobe Stücke und kein großes Anrichten. Hat aber auch was, oder?

 

 

Orangen-Fenchel-Karamell-Milchreis mit Fenchel-Krokant

 

Milchreis ist eigentlich immer gut. Ob klassisch oder nicht, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Diese Version ist etwas exotischer. Orange und Karamell sind eine hervorragende Kombination und der Fenchel gibt dem Gericht eine würzige Note.

 

Zutaten:

  • 3 EL Zucker
  • 0.5 EL gem. Fenchelsamen
  • 0.5 EL Orangeschale
  • 100g Milchreis
  • 400 mL Milch
  • Saft 1 Orange
  • 1 Ei

 

  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Fenchelsamen

 

 

3 EL Zucker in einem Topf erhitzen, bis er schmilzt. Jetzt die gem. Fenchelsamen und die Orangeschale hinzugeben und unter ständigem Rühren weiter erhitzen, bis eine gute Karamellfarbe erreicht ist. Das bedeutet braun, in RGB 192, 106, 35 oder als HEX-Code #c66a23. Jetzt den Milchreis hinzugeben und für ca. 1 Minute im Karamell lassen. Dabei die Hitze herunter stellen. Jetzt kommen Milch und Orangensaft dazu und der Milchreis wird unter viel Rühren fertig gekocht. Ganz am Ende noch ein Ei hineinrühren, dabei aufpassen, dass es nicht gerinnt. Das gelingt am Besten, indem man den Topf vom Herd nimmt und das Ei mit NOCH mehr Rühren hineingibt.

Optional kann man nun den Milchreis noch in kleine Schälchen füllen und kurz im Ofen anbacken.

Für das Fenchelkrokant wieder Karamell herstellen, Fenchelsamen rein, vom Herd nehmen und mit einem Löffel auf ein Backpapier verteilen. Wenn es abkühlt wird es so hart und kann zerschlagen und auf dem fertigen Milchreis verteilt werden. So gibt es einen schönen Kontrast in der Textur, der obendrein noch lecker schmeckt.

 

Das wars auch schon wieder. Es gab auch hier wieder ein oder zwei fehlgeschlagene Versuche. Wie zum Beispiel der Versuch, Äpfel in Sake, Fenchel und Sternanis einzulegen. Das war dann doch ein bisschen zu viel. Generell gilt aber: Fenchel wird zu wenig benutzt und sollte einfach öfter mal ausprobiert werden. Ich gebe mittlerweile in jede (Pizza-) Tomatensoße einen TL Fenchelsamen, gemahlen. Schmeckt man hinterher nicht raus, aber wenn man sie weglässt, schmeckt man den Unterschied. Aber ich mag auch den Geschmack von Fenchel, ein tolles Gemüse. 

 

 

 

Also auf, auf. Genießt die Sonne, warum nicht auch mal mit Fenchel!

 

 

 



Mein Name ist Joshua Stübner. Als Neffe der Heuschrecken-Familie bin ich natürlich ebenfalls ein bisschen gewürz- und geschmacksaffin. Sonst beschäftige ich mich mit Programmieren und Web-Development, aber hier kann ich meine weitere Leidenschaft zum Ausdruck bringen: Wirklich gutes Essen mit wirklich guten Lebensmitteln. Bio gehört für mich dazu. 

Mehr zu dem anderen hier.

 

  1. theresa
    | Antworten

    jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!

Schreibe einen Kommentar zu theresa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert