Bio-Landwirtschaft und Energiesicherheit?

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Wegen der Erdgaskrise wollen unsere Kunden natürlich wissen, wie sicher unsere Lieferketten sind. Grundsätzlich hat die Bio-Landwirtschaft den Vorteil, nicht von den Erdgas-intensiven konventionellen Düngemitteln abhängig zu sein. Hier also die Antworten für unsere Firma für die anderen Aspekte der Krisensicherheit:

 

Wird Ihr Unternehmen und Ihre Lieferkette aktuell mit Gas versorgt, welches u. a. für die Produktion benötigt wird?

Nein, die Mühlen und andere Geräte inklusive Beleuchtung laufen mit Strom, vertraglich gesichert durch „Lichtblick“. Unsere Software ist in der Cloud (Cybersicherheit).
Erdgas benötigen wir für unsere Heizung und Warmwasser. Stromheizgeräte für Heizungsausfälle sind ausreichend vorhanden.

 

Haben Sie und Ihre Lieferkette bereits Maßnahmen ergriffen, um einer evtl. eintretenden Versorgungsknappheit entgegenzuwirken?

Für fast alle Produkte gibt es neben den favorisierten Quellen auch andere Herkünfte, die wir eigentlich seit Jahren schon mal brauchen. Unsere Lagerbestände sind seit Jahren wegen der Versorgungssicherheit kontinuierlich gewachsen.
Unsere partnerschaftliche Geschäftspolitik, die Beziehung zu unserer langjährigen Lieferanten auf allen Ebenen zu pflegen, ist der Garant dafür, immer vorrangig beliefert zu werden.

 

Besteht die Möglichkeit in Ihrem Unternehmen sowie innerhalb Ihrer Lieferkette, die Produktion über einen alternativen Energieversorgungsweg aufrechtzuerhalten?

Drittländer sind u.U. die Gewinner der Krisensituation in Europa und bekommen billiges Gas aus Russland. Bei unseren an die 4000 Rohstoffen ist es nicht möglich, eine komplette Erhebung und Planung zu machen. Einige Bauern haben mittlerweile Gastrocknungen, andere arbeiten weiter mit Holz oder neu mit Solartrocknern, und es gibt auch (wo es geeignet ist) die trad. Lufttrocknung.

 

In welchem Ausmaß, in welcher Größenordnung wird Gas in Ihrem Unternehmen und Ihrer Lieferkette benötigt?

Nicht messbar.

 

Welche Einschränkungen sind bei einer Versorgungsknappheit zu erwarten?

Bei unseren Produktgruppen rechnen wir mit Kostensteigerungen wegen steigender Energiepreisen aus allen Quellen, vor allem wegen der Trocknung. Wir haben aber noch keine Rückmeldungen von unseren Lieferanten bekommen, dass die Situation sehr kritisch würde. Kritischer in Bezug auf Mengen scheint im Moment der Klimawandel und unbeabsichtigte Kontaminationen, z. B. ETO. Hier kämen Engpässe plötzlich und nicht planbar. Auch die Transportengpässe führen immer noch zu Verteuerungen und Verzögerungen. Ebenso die überbordende EU-Bio-Bürokratie bezüglich Drittlandimporten – tendenziell werden wir bei entsprechenden Anforderungen an Drittland-Betriebe damit konfrontiert, dass diese uns verstärkt darauf ‚hinweisen‘, lieber in passendere, adäquatere Bürokratien wie USA, GB etc. zu liefern bzw. den Inlandmarkt zu präferieren.

 

Wurde bereits eine Risikobetrachtung in Ihrem Unternehmen und innerhalb Ihrer Lieferkette aufgestellt.

Wir haben stichprobenartig mit Lieferanten gesprochen und uns wurde keine Krisensituation in Bezug auf Energie übermittelt. Wasser (Bewässerung) ist das größere Problem. Hier wird es eher so sein, dass einige Produkte schlechter in DE oder anderen EU-Ländern wachsen.

 

Existiert in Ihrem Unternehmen und innerhalb Ihrer Lieferkette eine Planung oder ein Ranking für Auslieferungen und Belieferung Ihrer Kunden im Falle einer Drosselung der Produktion.

Unabhängig von der jetzigen Situation planen wir grundsätzlich die regelmäßigen Bedarfe unserer Großkunden ein. Wenn wir Engpässe absehen, beginnen wir, Neukunden und Gelegenheitskunden abzusagen. Das machen wir aber schon immer so. Bei plötzlichen und nicht absehbaren „Unfällen“ sind wir vor Lieferausfällen aber auch nicht geschützt.
Bei stark steigenden Bedarfen könnte es Lieferprobleme geben, aber die Umsätze werden ja absehbar nicht mehr wie 2020 aus dem Ruder laufen.

Nach unserem Eindruck sind die Krisen aus der Klimaerhitzung gravierender und unplanbarer in dem Sinn, dass man nicht vorbeugen kann. Hier sind die Bauern, abgesehen von vereinzelten Zusammenarbeiten mit Forschungsstellen (z. B. Unis) noch ziemlich allein gelassen, vor allem Bio-Bauern. Wir rechnen hier mit den größeren Herausforderungen.

 

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