Update 30.5.2025

FAIRBIOTEA geht – Projekt bleibt. Folge der (EU) 2024/825 EmpCO

(empowering consumers for the green transition through better protection against unfair practices and through better information), gültig ab 09/2026. Die Richtlinie (EU) 2024/825 wird weitreichende Auswirkungen auf die Umweltkommunikation über Lebensmitteln haben. Sie schafft neue rechtliche Definitionen für den Bereich der Umwelt/Sozialaussagen und -siegel sowie die Bedingungen, unter denen diese künftig in der Werbekommunikation verwendet werden dürfen. Betroffen sind alle Kommunikationskanäle, die sich an Verbraucher richten oder von Verbrauchern wahrgenommen werden können.

Diese Richtlinie zum Verbraucherschutz ist gut gemeint, hat aber unangenehme Folgen für Kleinbetriebe und kleine Initiativen.

So für „FAIRBIOTEA“, eine Initiative für nachhaltige sozialökologische und gesunde Fortentwicklung der Teeproduktion, auf China bezogen (weitere Infos über dieses tolle Engagement unseres Teemakler hier: https://www.fairbiotea.de/de/ueber-fairbiotea.html). Wir haben das Projekt und die Website immer bewundert. Es war unheimlich viel geduldige Kleinarbeit für beide Seiten, sich über den culture clash hinweg näherzukommen, und als LeserInnen der Website Fairbiotea sind wir über alle Erfolgsschritte, aber auch in Dingen, die aus Gründen nicht funktioniert haben, mitgenommen worden.
Wir sind Lizenznehmen seit Beginn 2011, unsere Kontrollstelle hat dies bei uns immer mitzertifiziert. Es gibt ein Fairbiotea-Siegel, und wir haben die Tees von den 4 Fairbiotea-Plantagen gelabelt.

Dass muss nun leider eingestellt werden!
Die Richtlinie sagt: „Werden Siegel (oder Abbildungen, die als solche aufgefasst werden können) verwendet, die eine Aussage über Umwelt- oder Sozialaspekte treffen, so dürfen diese künftig nur noch verwendet werden, wenn sie auf einem Zertifizierungssystem gemäß der Richtlinie (EU) 2024/825 beruhen oder von staatlichen Stellen festgelegt wurden.“

Und das ist für kleine Initiativen nicht zu finanzieren.
FAIRBIOTEA hört deshalb auf, aber das Projekt, die Maßnahmen vor Ort, gehen weiter. Ob und wie das rechtssicher bis zu den EndverbraucherInnen kommuniziert werden kann, ist noch unklar. Klar ist, dass wir bereits jetzt das Fairbiotea-Siegel einstellen müssen, damit 09/2026 keine Packungen damit mehr in den Läden stehen.

 

 

 

 

 

Fairbiotea – seit 2011

 

 

Fairbiotea  ist ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System unseres langjährigen Teeimporteurs, entstanden wegen der unsicheren Situation in China bezüglich Bio-Qualität und sozialer Lage der Teebauern.

Mittel sind Schulungen der Bauern, intensive Begleitung bei Prozessentwicklung und Analytik, Abnahme- und faire-Preis-Garantie – ohne die Almosen-Rückvergütungssystem kommerzieller Fair-Organisationen -, konkrete Verbesserung der Situation der Teebauern durch Zuteilung von Gärten und Kühen, faires Lohnsystem, Verbesserung der Ökologie (Nährstoffkreisläufe). Vier Teegärten, von denen der Hauptteil unserer China-Tees auch stammt, sind aktuell Teil des Fairbiotea-Systems.

Die Überwachung und Begleitung der Maßnahmen ist sehr aufwendig (und teuer, wir zahlen entsprechend einen Aufpreis an den Koordinator), und es gibt eine ständige Auseinandersetzung der Kulturen: was ist machtbar, was wird nicht akzeptiert, wie macht man es besser.

Berichte, die auch ethno-soziologisch sehr interessant sind (es wird nicht beschönigt oder glattgeschrieben) werden auf der Website www.Fairbiotea.de veröffentlicht. Auf dem Logo-Aufkleber unserer Teetüten wird auf die Website hingewiesen.

Beispiel eines Fairbiotea Siegels auf Heuschrecke Tee

Zur Zeit tragen im Heuschrecke-Sortiment ca. 20 Sorten reine und aromatisierte China-Grün- und Weiße Tees das Fairbiotea-Logo.

Weitere Informationen und Berichte unter Unsere Lieferanten/China-Tee auf unserer Website.