Die Bio-Branche erbringt höchste Umweltleistungen – und muss damit werben können!

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Biozertifizierte Wildsammlung in Kroatien

 

Die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie 2024/825 gegen unlauteren Wettbewerb (EmpCo) steht an, die dann ab September 2026 angewandt werden muss.

In dieser Richtlinie werden Umweltaussagen und Nachhaltigkeitssiegel (auch Biosiegel wie Demeter, Bioland etc.) in der Europäischen Union explizit wettbewerbsrechtlich geregelt. Sie wird die Werbekommunikation grundsätzlich ändern. Gut ist, dass Greenwashing eingedämmt wird, denn alle Aussagen müssen dann wissenschaftlich belegt werden – auf der Produktverpackung, auf Websites, in Werbung. Es geht nicht nur um Textaussagen, sondern auch um die Verwendung der Farbe Grün und der Logo-Gestaltung von Unternehmen. Unternehmen müssen jetzt schon reagieren, damit in einem Jahr keine beanstandungsanfälligen Aussagen kursieren.

 

Es gibt zwar diverse Info-Webinare für Unternehmen, aber die rechtliche Situation ist noch erschreckend unklar. Wir bekommen, obwohl biozertifiziert, von Juristen nur den Rat, dass wir das EU-Bio-Siegel zwar weiter verwenden dürfen, aber alle Aussagen zu Bio und Umwelt, die wir seit Jahrzehnten auf unserer Website, im Blog und den sozialen Medien vornehmen, juristisch prüfen lassen und ggfs. bereinigen müssen. Sogar für unser Heuschrecke-Logo gibt es derzeit keine Rechtssicherheit. Man stelle sich den Aufwand und die Kosten für Kleinunternehmen vor, davon abgesehen, wie viele Informationen verloren gehen werden.

 

Vor diesem Hintergrund geht nun eine Stellungnahme an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV), um auf die besondere Situation der biozertifizierten Betriebe und drohende Nachteile durch die EmpCo-Richtlinie hinzuweisen. Die Kernforderung ist, die EU-Bio-VO 2018/848 von vorneherein in der EmpCo-Richtlinie 2024/825 als anerkannte hervorragende Umweltleistung zu definieren und explizit aufzuführen. Diesen Brief haben ein Bündnis aus knapp 60 Verbänden und Unternehmen der Land- und Lebensmittelwirtschaft unterzeichnet, darunter auch wir. Nur so können wir und die Kollegen rechtssicher über die Vorteile von Bio und Öko kommunizieren.

Hier der Link zur Pressemitteilung über die Stellungnahme. Hier geht es zur detaillierten Stellungnahme selbst.

 

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